Rehling (at). Keine allzu großen negativen Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auch in 2020 auf das Geschäftsergebnis der Raiffeisenbank Rehling hinterlassen. Dies bestätigten die positiven Zahlen, die den Mitgliedern bei der Generalversammlung am Donnerstagabend in der TSV- Sporthalle in Oberach präsentiert wurden. Steigerungsraten in fast allen Bereichen zeigten somit, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung keinesfalls so negativ ausgewirkt hat, wie anfangs befürchtet wurde.
Die Besucherzahlen bei dieser Generalversammlung waren coronabedingt auch überschaubar, natürlich gab es nur Einlass mit der 3G-Regelung. Im letzten Jahr fand diese Generalversammlung noch in digitaler Form statt, doch die gelockerten Vorschriften machten es heuer möglich, dass die Mitglieder wieder persönlich erscheinen durften, wenngleich das Programm dann sehr gestrafft, auch ohne Ehrungen und das obligatorische gemeinsame Essen ablief. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Jakob konnte in seinen Begrüßungsworten neben den erschienenen Mitgliedern auch die beiden Bürgermeister aus Rehling, Christoph Aidelsburger und Franz Xaver Ziegler aus Hollenbach willkommen heißen. Dabei wurde auch den im Berichtszeitraum verstorbenen 18 Genossenschaftsmitgliedern gedacht. Jakob verglich das letzte Geschäftsjahr der Raiffeisenbank Rehling mit einem Segelschiff, das auch bei schwerer See die Segel richtig setzen muß, um nicht in gefährliches Fahrwasser zu gelangen "und wir von der Rehlinger Bank können behaupten, die Segel wieder richtig gesetzt zu haben" so Klaus Jakob wörtlich.
Jakob übergab dann das Wort an Vorstand Georg Gschossmann, der den Mitgliedern den Geschäftsbericht präsentierte. Er streifte eingangs die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und auch die Lage im Finanzmarkt, zudem war auch das Thema Niedrigzinsniveau ein Thema, das Banken und Sparer beschäftigt. Nach den Worten von Gschossmann steht das Zinsergebnis unter Druck, deshalb ist der Negativzins für Kundeneinlagen auch ein Thema für die Rehliger Bank und es müssen in naher Zukunft wohl manche Kunden damit konfrontiert werden. Erfreut konnte Gschossmann berichten, dass die Raiffeisenbank Rehling mit den vorgelegten Zahlen bei der Ratingnote mit A++ wieder die Bestnote vom Verband erhalten hat.
Ausführlich wurden dann die Bankzahlen den Mitgliedern präsentiert. Steigerungsraten gab es in fast allen Bereichen (siehe auch separate Übersicht am Ende). Ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnete die Bilanzsumme, die um 10,11 Prozent auf die bisherige Rekordsumme von 330,097 Millionen Euro gestiegen ist. Ebenfalls überdurchschnittlich um 8,12 Prozent stieg das Kreditvolumen auf 260 Millionen Euro, eine Steigerung von über 20 Millionen Euro. Hier profitiert die Bank auch von der hohen Investitionstätigkeit in der Region und eine weitere Steigerung der Kredite ist voraussehbar durch die Ausweisung eines riesigen Baugebietes in Rehling.
Was sowohl für die Gemeinde Rehling wie auch für Hollenbach positiv zu sehen ist: Die Bank zahlt 272.000 Euro Gewerbesteuer. Dazu kommen 356.000 Euro an Körperschaftssteuer, desweiteren Kapitalertragssteuer, Soli und Grundsteuer. Positiv hat sich auch die Mitgliederzahl entwickelt, die sich um 52 Personen auf aktuell 3.764 Genossenschaftsmitglieder erhöht hat (120 Zugänge bei 68 Abgängen). Diese halten zum Ende des Geschäftsjahres zusammen 25.224 Anteile mit einem Geschäftsguthaben in Höhe von 2.522.400 Euro. Diese Entwiclung setzt sich auch in 2021 genauso dynamisch fort, aktuell sind die Geschäftsguthaben bereits auf 3,1 Millionen Euro angestiegen
Von hoher Bedeutung für eine Bankenbewertung ist die Eigenkapitalausstattung. Dies ist Voraussetzung für Kreditvergaben und sichert die Einleger bei unvorhergesehenen Krisen. Dieses Eigenkapital beträgt 32,7 Millionen Euro, im Verhältnis zur Bilanzsumme ergibt dies eine Quote von 9,93 Prozent. Durchschnitt der Genossenschaftsbanken liegt bei 9,93 Prozent. Die Dividende auf die Geschäftsanteile wurde für das Jahr 2020 reduziert von 3 auf 2,5 Prozent. Das bedeutet bei maximal 20 Geschäftsanteilen eine Gutschrift von 50 Euro. Die Ausschüttungssumme aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 98.345 Euro beträgt 51.331 Euro. Der Restbetrag (47.014 Euro) wird den Rücklagen zugeführt. Dieser Verteilung stimmten alle Versammlungsteilnehmer zu.